Herr
Pfeifer, sie bieten einen Prüfkörper mit der Bezeichnung
TOSI an. Wofür steht die Abkürzung?
TOSI ist
die Abkürzung für Test Object Surgical Instruments, also
ein Prüfkörper zur Simulation chirurgischer Instrumente.
Können
Sie die Funktionsweise beschreiben?
Während
gerade die heiklen Gelenkbereiche bei chirurgischen Instrumenten
nicht auf Sauberkeit, also auf Blutreste kontrolliert werden können,
simuliert TOSI diese Fehler bei der Instrumentenaufbereitung und
ermöglicht dadurch eine optische Reinigungskontrolle. Gerade
das Verhalten der Testanschmutzung, die im Prüfkörper
aufgebracht ist, spiegelt die Praxissituation wieder, da es sich
bei Blut um die häufigste Art der Verunreinigung handelt. Der
Prüfkörper verhält sich somit wie ein verunreinigtes
Instrument, nur eben in standardisierter und auswertbarer Form.
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TOSI
ist ein mit Kunstblut beschmierter, 5 cm langer Objektträger,
eingeschweißt in ein Plastikschälchen. Die Schale
weist Öffnungen auf, soll aber verhindern, dass die Testanschmutzung
allein durch die Wasserkraft entfernt wird - schwer zugängliche
Gelenkstellen chirurgischer Instrumente werden dadurch simuliert.
Bleibt nach dem Spülvorgang eine weißliche Fibrinschicht
zurück, so deutet dies auf ein mangelhaftes Waschmittel
hin. Ist die mechanische Spülkraft nicht ausreichend, erkennt
man dies an den Testblut-Restflecken. |
Also
eine Testanschmutzung für chirurgische Instrumente. Waren die
bisherigen Hygiene-Bedingungen in diesem heiklen Bereich mangelhaft?
Die
Ursachen für solche Fehlerquel-len an den hoch empfindlichen
Instrumenten sind dabei so vielfältig, dass sie trotz gut ausgebildeten
Personals nicht völlig ausgeschlos-sen werden können.Bislang
wurden die Instrumente nur, durch Sicht-kontrolle auf Sauberkeit
geprüft und der von uns durchgeführte Ringver-such hat
gezeigt, dass in fast der Hälfte der Krankenhäuser die
Waschautomaten keine optimale Leistung zeigen! Hierbei spielen aber
nicht nur die Maschinen eine große Rolle, es sind durchaus
Reinigungs-mittel am Markt, die nicht zur Ent-fernung aller Blutbestandteile
geeignet sind. Aber auch fehlerhafte Bedienung und ungenügende
Programmparameter trifft man an. Selbst Haushaltsspülmaschinen
spülen Geschirr um ein vielfaches Länger als die Instrumente
in den Krankenhäusern gereinigt werden.
Wie
lange werden die Instrumente in Krankenhäusern denn im Durchschnitt
gereinigt?
Die reinen
Waschzeiten werden leider oft bis auf drei Minuten gekürzt,
für viele Reiniger wären aber mindestens zehn Minuten
erforderlich.
Welche
Mängel treten bei schlechten Spülmitteln auf?
Gerade
viele Neutralreiniger sind nicht in der Lage, das einzig wasserunlösliche
Protein "Fibrin" im Blut aufzulösen. Im Laborversuch
zeigen solche Reiniger nur eine reinem Wasser vergleichbare Leistung.
Und
wie machen sich mechanische Mängel bemerkbar?Die
Testanschmutzung wird nur unzureichend weggespült - es bleiben
sichtbare Flecken zurück. Manchmal sind die Ursachen für
diese mechanischen Mängel ganz simpel: ungenügender Wasserdruck
oder überladene Maschinen. Beides kann einfach behoben werden.
Im letzteren Fall macht man das Personal darauf aufmerksam, im ersten
wird eine Pumpe ausgetauscht. Aber manchmal ist die Maschine auch
einfach nicht mehr auf dem Stand der Technik.
Wird
der Testkörper in Krankenhäusern auch genutzt?
Von unseren
Auslandsvertretungen wissen wir, dass die Marktdurchdringung stark
vom Stellenwert der Hygiene in den einzelnen Ländern abhängt.
Teil
II: Martin Pfeifer über Entwicklung und Vertrieb des Testkörpers
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